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Atmanwegs­infektion

Eine Spinne spinnt ihr Netz, knüpft klebrige Stolperfäden oder wirft Fangnetze, um an ihre Beute zu gelangen. Dann beißt sie zu und lähmt ihr ängstlich und hilflos zappelndes Opfer. Am Ende injiziert sie ihm ein Serum mit auflösender Wirkung. Dies ermöglicht ihr, die Beute aufzusaugen und sie sich einzuverleiben. Spinnen gehen im letzten Schritt ähnlich wie Vampire vor. Oder wie Viren. Auch diese dringen als „fremde Programme“ in einen Organismus ein, mit dem Ziel, diesen zu „übernehmen“ und sich bei der feindlichen Übernahme zu vervielfältigen bzw. zu verbreiten. Dass die Wirtsbeute dabei untergehen mag, ist ihnen gleich.

Verständlich, dass ein Virus Urängste im Menschen schürt. Ängste, die ein klares Denken fast unmöglich machen, und die ihn bei seinem Überlebenskampfe innerlich so sehr „erregen“, dass er vieles von dem, was er an Werten hervorgebracht hat, plötzlich vergisst. Da steht er nun, der erregte Mensch. Erregt von einem Erreger, den sie „Corona“, die „Krone“ nennen. Eine Krone für jenes Wesen, das sich selbst als „Krone der Schöpfung“ bezeichnet? Oder die passende „Krone“ für die „falschen Fürsten“ und „falschen Könige“ unserer Zeit, die durch ihre (Fremd)-Bestimmungen, die sie in die Welt und auf die ihnen schutzbefohlenen Wesen übertragen, längst selbst zum Virus geworden sind – zum Infizierenden, zum Überträger „fremder Programme“, die sich ständig vervielfältigen und dem Menschen seine Freiheit, Originalität und Würde rauben und ihm einen seelischen Maulkorb verpassen? Ist dieses Virus nicht das eigentlich gefährliche?

Vor einem Virus, das meine Atemwege infizieren könnte, habe ich keine Angst. Im Gegenteil. Wenn es kommen will, bin ich ihm dankbar. Denn es erinnert mein Immunsystem daran, wach und stark zu bleiben und die „Atem-wege“ als „Atman-wege“ zu reinigen. Die Atemwege meiner Körperhülle weisen über den immer feiner werdenden Atemstrom den Weg zum Feinsten, zum Atman, dem unsterblichen höheren Selbst in mir. Das Atmanbewusstsein nimmt mir die Angst vor der Sterblichkeit. So kann ich das gegenwärtige Geschehen als naturgegebene Erfahrung betrachten, die zum vergänglichen Teil unseres Lebens gehören wie das Hinfallen zum Laufenlernen, das Staubkorn zur Erde, das Blatt zum Baum, der Tropfen zum Regen und die Sternschnuppe zum Himmel.

Doch nun wird das Natürliche zum Außerordentlichen, zum Katastrophenfall, zum Notstand erklärt. Und der empirisch naturwissenschaftliche Verstand des Menschen zittert wieder einmal vor seiner selbsterschaffenen Todeserklärung.

Er kennt ja nichts anderes.

So spinnt die Spinne unseres Ich-Verstandes ihr virales Netz – das klebrig versponnene Netz der Maya (Maya = von Schleiern bedeckt). Sie projiziert ihre Spinnereien in die Welt, damit wir uns selbst in den eigenen Netzmaschen verfangen. Denn wir erleben im Spiegelbilde unserer Welt immer nur das, was wir uns zuvor erdacht bzw. ersponnen haben, und woran wir mit dem Verstande am meisten glauben.

Derzeit erheben wir das Corona-Virus zu unserer obersten Glaubensprojektion und zu unserem ärgsten Feind, lassen uns von ihm „ver-wirren“, oder man möchte fast sagen: „ver-viren“, anstatt zu erkennen, dass wir mit ihm und seinen Verwandten bereits seit Tausenden von Jahren in unserem Erdenbiotop wandeln und auskommen. Doch diese durch und durch „ver-virte“ Menschheit ist in psychotische Panik geraten, versetzt sich selbst in einen Ausnahmezustand ungeheuren Ausmaßes und verharrt in diesem – vor Schreck gelähmt – im Angesicht der Todesangst. Diese „Angst“ hat nun durch ihre geistige „Enge“ ganze Kontinente in Geiselhaft genommen und den Strom des Lebens abrupt unterbrochen, unzählige Existenzen gefährdet und Lebenswege blockiert.

Viren sind weder gut noch schlecht. Letztlich sind sie dazu da, unser Immunsystem, also das, was die Verbindung zu unserem innersten Wesen (Atman) schützen soll, wach und bei Kräften zu halten.

Das Immunsystem ist nicht nur auf den physischen Körper begrenzt. Es durchwirkt auch unseren Emotional- und Mentalkörper. Bis ein Virus in Form von Symptomen in unserer Körperhülle erscheint, hat es eine lange Reise hinter sich. Zunächst konnte es als „fremdes Programm“ in Form von auf uns einprasselnden Leitbildern, Meinungsbildern und Überzeugungen über einen geschwächten, labilen Mentalkörper Eingang in uns finden. Dann bahnte es sich seinen keimenden Weg durch die Feuchtgebiete der Emotionen, um schließlich an den Ufern des Festkörperlichen zu sprießen.

Ein Virus ist im Ursprung als „Erreger“ eine Vrtti, ein ständig kreisendes Gedankenfragment unseres Verstandes, das mit seinen sich selbst multiplizierenden Bewegungen unser stilles, atmisches Sein als Lebe- und Liebewesen Gottes, das wir in Wirklichkeit sind, „überschreibt“.

Der metaphysisch tiefere Sinn der gegenwärtigen Krise besteht nun darin, uns an die Freiheit wahrer Immunität zu erinnern. Wahre Immunität ist weit mehr, als Impfschutz und mundschützende „Maulkörbe“ zu verteilen. Wahre „Im-mun-ität“ bedeutet Muni, das spirituelle Wesen ewiger Weisheit, zu enthüllen. Es bedeutet, in Mauna einzutauchen und aus dem „goldenen Quell der Stille“ zu trinken. Es bedeutet, im Mónos anzukommen, im unendlichen, wonnevollen Einen, dem Brahman-Atman. Dort endet abrupt der angsterfüllte Wahn der Welt im „Nir-wahn“ des ewig friedvollen Seins. So, aus dem Sein heraus, sind wir vollkommen immun.

Lasst uns doch dieser Kraft vertrauen!

Das Sein kann nicht von Waffen verletzt, von Feuer verbrannt, von Wasser benetzt, von Luft getrocknet oder von Viren infiziert werden. Es wurde nie geboren und stirbt auch niemals. Aus einem geheimnisvollen Impuls heraus leuchtet es aus sich selbst wie eine strahlengekränzte Sonne – als „Krone“, als „Corona“, durch die die wahren Könige und Königinnen der Menschenschöpfung gekrönt sind und die falschen Könige stürzen werden.

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