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Zeitgeschehen

In Pachamamas Patsche

Die Erde hat viele Namen: Bhudevi, Pachamama, Gaia, Terra Mater, Mutter Erde etc. Diese klangvollen Namen stammen aus Zeitepochen, als die Menschen noch mühe­los das Wesentliche hinter den äußeren Formen der Natur schauen und erspüren konnten. Als zuallererst die Seele und die Beseeltheit der Schöpfung die substanzielle Nahrung der Menschen waren. Und sich diese vom urlebendigen Geist Gottes, der mit seiner anandischen Freude alles und jeden durchpulst, über die goldene Pforte der Buddhi von der Weisheit des Ewigen inspirieren und befruchten ließen. Zu jenen Zeiten war es den Menschen noch leichter möglich, mit ihrem einen, geistigen Auge (Ajna-Chakra, drittes Auge) in die Welt zu schauen, und nicht so, wie es heutzutage den Menschen z.B. in Deutschland über einen magischen Werbeslogan des Zweiten Deutschen Fernsehens (ZDF) eingetrichtert wurde, nämlich, dass man „mit dem Zweiten besser sieht“. Es ist der Blick der Unwissenheit (Avidya), der mit seiner neurotischen Verstandeslogik das EINE „zweit“ und zweiteilt, spaltet und trennt, wobei wir doch eigentlich wissen, dass „der Teufel im Detail steckt“. Deshalb ist der „Teufel“ im Ursprung nichts anderes als der „Zweufel“ bzw. der „Zweifel“, was im Laufe der Zeit jedoch eine Bedeutungsverschiebung erfuhr.

Doch genau dieser Zweifelblick hat uns über die Jahrtausende immer mehr getrennt und entfremdet von dem Planetenwesen Mutter Erde, die uns als ihre Kinder stillt, säugt, nährt und behütet, und uns als große Mutter nahezu alle Wünsche erfüllt. Und so gingen die Menschenkinder dazu über, ihrer Mutter, ja generell der weiblichen Kraft die Seele abzusprechen, ihren Geist zu verhöhnen und ihren Körper mit all den Organen wie auch wir sie in uns tragen, auszuschlachten und zu schädigen. Zweifelgeist und materielle Gier sind dafür verantwortlich, dass der Mensch aus dem lebendigen, beseelten Wesen Pachamamas ein ekelhaftes Minengeschäft nimmersatter industrieller Ausbeutung machte. Mit dem Resultat, dass uns jetzt langsam dämmert, dass wir ganz schön in der „Patsche“ sitzen.

Patsche ist nur ein anderer Begriff für den modernen „Great Reset“, der jetzt nicht nur in aller Munde ist, sondern, wir spüren es alle, immer näher zu rücken scheint. Anders als jemand, der wirklich in der Patsche sitzt und sich im „Fiasko des Nicht-Wissens“ befindet, was eine enorme spirituelle Qualität in sich birgt, indem es den Lotos der Erleuchtung zum Erblühen bringen kann, wissen die Expertenvertreter des „Great Reset“ wohl schon ziemlich genau, in welche Richtung das Leben der Menschen auf Pachamama nach dem „Reset“ zu gehen habe. Pläne und Patente für die Fortführung des dann noch effizienteren technokratischen Minengeschäfts, mit diesmal grünerem Anstrich, sind längst ausgearbeitet und lauern gierig auf ihre Ausrollung. So hat sich im Spüren um den kommenden großen Wandel ein Projektionspunkt herauskristallisiert, auf den jeder Mensch entsprechend seiner Bewusstseinsposition etwas draufprojiziert. Und wie könnte jemand, der geistig blind in einem mechanistisch-technokratischen Weltbild gefangen lebt, jemals etwas anderes projizieren als eben eine, wenn auch verfeinerte, noch effizientere Weiterführung des Fortschritts durch eine totalitäre empirische Wissenschaft und Technik?

Was aber, wenn der sich ankündigende große Zeitenwandel ganz anders kommt, als viele es sich in ihren Vorstellungen zurechtkonstruieren? Denn all diese Vorstellungen sind noch Projektionen aus der alten Welt, also ein Produkt eines Bewusstseinsgeflechts, das einer im Sterben liegenden Epoche der Maya entspringt ­(Maya = kontingente, vergängliche Welt der Erscheinungen). Könnte es sein, dass die kommende, neue Epoche der Maya von ihrer Bewusstseinsarchitektur her einen so groben, niedrig schwingenden Projektionsstrahl aus der alten Welt gar nicht mehr akzeptiert? Diesen quasi als „unzustellbar verzogen“ zurückweist?

Das Wesen von Wandel und Transformation beinhaltet immer einen Sterbe- und Reinigungsprozess, der seinen Höhepunkt im Erreichen und Durchleben des Nullpunktes erfährt. Im Erleben der Annullierung des Gewesenen und im Noch-nicht-Eintreten in das Neu-Werdende, erfährt das Wesen sein Nirvana, das zum Ende von Wahn und Wahnvorstellungen führt, die aus manasischem, verstandeskonstruiertem Wissen als Haltegriffe gebildet wurden. An diesem Punkt ist „Nicht-Wissen“ die herrschende Bewusstseinskraft, die in der Stille gnadenvoll das reine, pure Sein, das gottlebendige, liebende Leben offenbart. Menschen, die das nirvanisch-samadhische Momentum erlebt haben, wissen um die damit einhergehende enorme reinigende Kraft, die so manchen karmischen Mülleimer entleert und dadurch erst das Erwachen auf einer neuen Ebene des Bewusstseins ermöglicht.

Das Meistern einer so besonderen Zeitqualität wie der des großen Wandels besteht also im vertrauensvollen Hineingleiten in den Nullpunkt des Nicht-Wissens. Hier ist es ganz still. Und unser Geist findet endlich den Ausweg aus dem minotaurischen Labyrinth des Meinungsterrors einer auf Verstandeslogik und Begierden fixierten Menschenwelt.

Im Verlassen des mentalen Irrgartens wird uns das Geheimnis der Schöpfung mitsamt dem Paradiesgarten von Bhudevi, der Erdengöttin, geoffenbart. Diese ist im Ursprung ein vedisches Planetenwesen, das den auf ihr lebenden Geschöpfen das „ewige Wissen des Wirklichen“ (Veda) zu offenbaren vermag, wenn sie denn gewillt sind, in Verbundenheit ihrem liebevollen Flüstern zu lauschen. Sie ist es, die in Wahrheit den „Great Reset“ zusammen mit ihren Sternengeschwistern mitinitiiert und ihren wahren Kindern dabei liebevoll die Hand reicht. Sie erscheint im überlieferten Mythos als Ariadne, die als die „überaus Heilige“ bzw. „überaus Reine“ den Menschenkindern den roten Faden der Herzensliebe reicht, um aus dem Irrgarten der Maya, dem Labyrinth des Minotaurus, den Weg zu neuen Ufern höheren Bewusstseins zu finden. Die strahlende Krone, die das wunderschöne Haupt der Ariadne schmückt, wurde schließlich vom Gotte Dyonisos zum Sternenbild der Corona Borealis erhoben, um all jenen Wesen Orientierung zu geben, die im Labyrinth der „Meinungen“ den roten Faden verloren haben.

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