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Zeitgeschehen

Das Kreuz mit der Technik

☥ Der „App-sturz“ der Technik ☥
Für den technischen Geist wird „Selbst-verständlich“ auch die Zeit kommen, da seine Konstrukte im Weltengetriebe der Maya wieder verschwinden werden. Wir wissen nun: Die Speerspitze des Technischen möchte künstlich in den Himmel, möchte mit technischen Mitteln „Gott spielen“, obwohl es die Anhaftung an die dualen Kräfte des Materiellen nie überwunden hat und sich einer inneren spirituellen Entwicklung verweigert. Der Mensch kann jedoch nicht Gott spielen, sondern nur Gott sein, und zwar mit jeder Faser seines ungetrübten, leuchtenden Bewusstseins, das ihn das ewige Lebe- und Liebewesen, das er in Wahrheit ist, erkennen lässt. Der künstliche – aus der Vorstellung geborene – Gott der Technik hingegen wird am Ende seiner Reise immer Schiffbruch bzw. „Raumschiffbruch“ erleiden. Dies ahnend, quält ihn die hypochondrische Sorge, eines Tages mit all seinem künstlich Erschaffenen den Anziehungskräften der dichten Materie anheimzufallen, und wieder „Natur“ zu werden. Deshalb fürchtet er nichts so sehr wie den Funktionsausfall, den großen (Computer-)Absturz, den technischen Super-GAU, dessen permanentes Bedrohungsszenario ihn keinen inneren Frieden (Samadhi) finden lässt. Doch etwas in uns wird nie aufhören, diesen Frieden herbeizusehnen.

☥ TAU-Wetter ☥
Das technische Zeitalter hat die Vorstellung vieler Menschen zementiert. Eine Welt ohne Technik ist derzeit unvorstellbar. Technik ist zu unserer zweiten, künstlichen Natur geworden. Zur Kopie. Und wie jede Kopie hegt sie Mordgelüste am Original. Wenn sie als alternativlose Menschheitsvision, als heilsbringender Schöpfungstraum von Gegenwart und Zukunft geträumt wird, sind auch diese Gelüste Teil des Traumstoffs. Eines Traumstoffs, der von schillernden Traumfabriken in Silicon Valley und Hollywood in seinem Traumvolumen noch um ein Vielfaches multipliziert wird.

Dieser Schöpfungstraum möchte jedoch aus karmischen Gründen um der gesamten Menschheitsentwicklung willen geträumt werden. Mit dem Ziel, den menschlichen Verstandeskörper zu entwickeln und zu erheben, der die treibende Kraft hinter den Traumprojektionen des technischen Geistes ist. Denn unser Verstand als „Ich-Macher“ kann erst über den Weg der leidvollen Erfahrung des von ihm künstlich Erschaffenen von seiner Getrenntheit erlöst werden. Dann ist er schließlich bereit, sich dem unermesslichen TAO, dem einen Lebe- und Liebewesen in uns, als Opfer darzubringen.

Im kosmischen Weltenrückblick wird dieser Traum nur eine klitzekleine „Epi-sode“ ausmachen. Vielleicht nicht mehr als ein kurzes, unangenehmes „Sod-brennen“, das als Aufstoßen, und schließlich als lauter Rülpser, das Platzen und „App-stürzen“ eines „un-ver-dao-lichen“ Traumes verkündet. Danach wird er sich im Zeitengeschehen wieder auflösen.

… Um Platz zu schaffen für einen neuen Schöpfungstraum: den Traum vom pranischen Menschen. Dieser yogische, ganze Mensch ist nicht mehr aus der Steckdose, sondern vom All-Bewusstsein seiner Lebenskräfte (Prana) „elektrisiert“ und gespeist. Eingebettet in Gottes Schöpfung, entfaltet er so sein ganzes Sein. Denn das TAO, das als Tau auch ein Seil ist und darüber mit unserer „Se-ile“ oder „Seele“, als Seelenschnur, als Verbindungstau, immerzu verbunden ist, ist als liebendes, ewiges Wesen alldurchdringend und allgegenwärtig. Und da es uns liebt, wird es uns so lange necken, bis wir unseren Nacken als dem „Mund Gottes“ – wie ihn Yogananda so treffend bezeichnet –, von der Halsstarrigkeit des Egos befreit haben. Bis der technisch „kal-kühle“ Frost und Frust in unserem Genick „auf-tau-t“ – wie ein Mammut aus dem Permafrost – und unser Nacken sich so sehr entspannt, dass das „TAU-GEN“ zu neuem Leben erwacht und uns wieder aufrichtet.

Durch dieses wärmende und lichtdurchflutende „TAU-Wetter“ – durch diesen inneren Klimawandel – vermag der pranische Strom des stillen TAO als natürlicher Genius und Genuss wieder frei zu fließen. Im bewussten Eintauchen in das All-Meer des heiligen TAO erfahren wir die „TAU-FE“ zum All-Menschen. Diese Ini­tiation ermächtigt uns darin, vollumfänglich zu nicken, sprich, von ganzem Herzen JA zu sagen zu unserem atmischen Lebe- und Liebewesen in uns, außer dem es nichts wirklich gibt und je gegeben hat. Dies ist die Crux vom „Ros-crux“.

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